1. Einleitung
Die Erwartungen von Kundinnen und Kunden an moderne E-Commerce-Shopsysteme werden immer vielfältiger: Neben der reinen Darstellung von Produktkatalogen müssen sie einzigartige und personalisierte Shopping-Erlebnisse vermitteln. Kundinnen und Kunden wollen dabei über alle von ihnen genutzten Kanäle und Endgeräte angesprochen werden. Die Anzahl eingesetzter Touchpoints ist daher beliebig groß.
Die FirstSpirit Connect (Headless) for SAP Commerce Cloud-Integration verknüpft die Digital Experience Platform FirstSpirit mit dem E-Commerce-Shopsystem SAP Commerce Cloud in Verbindung mit der Spartacus Storefront. Sie schafft dadurch ein leistungsstarkes Gesamtsystem, das die funktionalen Vorteile dieser Systeme kombiniert und die Bereitstellung moderner und personalisierter Inhalte ermöglicht.
Das vorliegende Dokument richtet sich an Serveradmins und beschreibt daher lediglich die Installation und Konfiguration des Moduls sowie den Import des Referenzprojekts auf dem FirstSpirit-Server. Alle im Projekt durchzuführenden Schritte sowie die mit der Integration zur Verfügung gestellten Funktionalitäten sind in der FirstSpirit Connect (Headless) for Commerce Cloud-Dokumentation beschrieben.
Wird im restlichen Dokument die Formulierung "Commerce Cloud" verwendet, ist damit immer ausschließlich die SAP Commerce Cloud gemeint. Des Weiteren ist die gesamte Dokumentation auf die Anbindung der Spartacus Storefront ausgerichtet. Die Erwähnung der Storefront bezieht sich somit ausschließlich auf die Spartacus Storefront. |
1.1. Funktionsumfang
FirstSpirit Connect stellt die folgenden Möglichkeiten zur Verfügung:
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Zugriff auf Produkt- und Kategorieinformationen
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Erzeugung neuer redaktioneller Inhalte
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gleichzeitige Darstellung von Shopelementen und redaktionellen Inhalten in der FirstSpirit-Vorschau
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Ausspielung von Inhalten an beliebige Touchpoints
Die dafür notwendigen Funktionalitäten werden mit der Installation und Konfiguration des Moduls innerhalb des WYSIWYG-Clients bereitgestellt.
Die Pflege der Inhalte findet über die gewohnten FirstSpirit-Mittel statt. Mit FirstSpirit vertraute Personen benötigen daher keine darüber hinausgehenden Kenntnisse - insbesondere keine über das E-Commerce-Shopsystem. Die Inhalte werden der Storefront mithilfe des CaaS verfügbar gemacht und in Kombination mit den Inhalten aus der Commerce Cloud von der Storefront ausgeliefert.
Innerhalb des neu geschaffenen Gesamtsystems ergibt sich somit keinerlei Unterschied für die Auslieferung redaktioneller Inhalte. Sie erfolgt weiterhin durch die Storefront. Auch eine Wartung FirstSpirits beeinflusst weder die Storefront noch die Commerce Cloud.
1.2. Architektur
Die SAP-Shop-Architektur setzt sich standardmäßig aus der Commerce Cloud und der Spartacus Storefront zusammen. Während die Commerce Cloud in diesem System sämtliche Shopfunktionalitäten bereitstellt und alle Shopinhalte persistiert, dient die Spartacus Storefront der Auslieferung dieser Inhalte.
Mit der FirstSpirit Connect (Headless) for SAP Commerce Cloud-Lösung integrieren sich FirstSpirit und der CaaS in diese Architektur und erweitern die Shopfunktionalitäten der Commerce Cloud. Die Integration schafft dadurch ein Gesamtsystem, das die funktionalen Stärken der einzelnen Systeme kombiniert. Innerhalb dieses Gesamtsystems repräsentieren FirstSpirit und die Commerce Cloud das Backend, während der CaaS die Middleware und die Storefront das Frontend bilden.
Die folgende Grafik zeigt die Highlevel-Architektur dieses Gesamtsystems:
Innerhalb des neu geschaffenen Gesamtsystems übernimmt die Storefront weiterhin die Auslieferung der Inhalte, die sie standardmäßig aus der Commerce Cloud bezieht. Zusätzlich fragt sie jedoch die Inhalte der jeweiligen CaaS-Instanz ab und verknüpft sie mit denen der Commerce Cloud. Zu diesem Zweck wird sie durch die fs-spartacus-bridge
-Bibliothek erweitert.
Im Gegensatz zur Auslieferung der Inhalte verlagert sich deren Erstellung und Pflege von der Commerce Cloud nach FirstSpirit. FirstSpirit stellt dafür mit dem ContentCreator einen intuitiv zu bedienenden WYSIWYG-Client zur Verfügung. In diesen ist der sogenannte Omnichannel Manager (OCM) eingebunden, der die Vorschau und Bearbeitung externer Inhalte im ContentCreator erlaubt (vgl. Abbildung Lowlevel-Architektur).
Durch die Einbettung der Staged Storefront in den Omnichannel Manager wird eine kombinierte Vorschau der Inhalte bereitgestellt, die in diesem Fall aus dem Preview CaaS und der Commerce Cloud stammen. Die Redakteurinnen und Redakteure erhalten auf diesem Weg die Möglichkeit, bereits existierende Shopseiten im ContentCreator zu bearbeiten. Dafür stehen ihnen eine Vielzahl unterschiedlicher Komponenten, wie z.B. Shoppable-Videos, zur Verfügung.
Die Bereitstellung der Produkt- und Kategorieinformationen erfolgt über einen Report im ContentCreator. Dieser greift dafür über die CMS WebServices
-Schnittstelle der Commerce Cloud auf den Product Catalog zu und ermittelt so die notwendigen Daten.
Die Übertragung der erstellten bzw. veränderten Inhalte in den Online CaaS erfolgt mit jeder Freigabe. Der CaaS persistiert die Inhalte im JSON-Format in Form von Inhaltsfragmenten und macht sie für die Storefront verfügbar, die sie zusammen mit den Commerce Cloud-Inhalten in den Shop integriert. Für die Darstellung der aus dem Referenzprojekt stammenden Inhalte muss die Storefront neben der Bridge die fs-spartacus-view-components
-Bibliothek einbinden.
Das Gesamtsystem aus FirstSpirit, Spartacus und der Commerce Cloud besitzt damit eine Architektur, in der das redaktionelle Backend FirstSpirits klar von der Storefront getrennt ist. Eine Wartung FirstSpirits beeinflusst weder die Storefront noch die Commerce Cloud.
2. Installation und Konfiguration
Für die Verwendung der Funktionalitäten des FirstSpirit Connect-Moduls ist FirstSpirit-seitig die Installation und Konfiguration unterschiedlicher Komponenten erforderlich. Die folgenden Unterkapitel erläutern die dafür notwendigen Schritte.
2.1. Installation der Module
Für die Bereitstellung der Funktionen des FirstSpirit Connect-Moduls werden zusätzlich die Module CaaS Connect und Omnichannel Manager benötigt, die ebenfalls auf dem FirstSpirit-Server zu installieren sind. Beim Einsatz des mitgelieferten Referenzprojekts FirstSpirit Connect Reference Project ist darüber hinaus die Installation der BasicWorkflows, der CXT ContentCreator Extension und optional TranslationStudios erforderlich.
Die Auslieferung enthält nur das FirstSpirit Connect-Modul. Das CaaS Connect- und das Omnichannel Manager-Modul sowie die BasicWorkflows, die CXT ContentCreator Extension und das TranslationStudio-Modul sind über den Technical Support zu beziehen. |
Öffnen Sie für die Installation der Module den ServerManager
und wählen Sie den Bereich .
Im Hauptpanel ist eine Liste aller auf dem FirstSpirit-Server installierten Module zu sehen. Wählen Sie nach dem Klicken auf Installieren nacheinander die folgenden Dateien aus und bestätigen Sie die Auswahl jeweils mit Öffnen:
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contentconnect-sap-module-<Versionsnummer>.fsm
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caas-connect-<Versionsnummer>.fsm
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fs-tpp-api-<Versionsnummer>.fsm
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cxt-cc-extension-<Versionsnummer>.fsm
(nur in Verbindung mit dem Referenzprojekt) -
basicworkflows-fsm-<Versionsnummer>.fsm
(nur bei der Verwendung der BasicWorkflows erforderlich) -
translationstudio-<Versionsnummer>.fsm
(nur bei der Verwendung TranslationStudios erforderlich)
Nach der erfolgreichen Installation wurden der Liste die Ordner FirstSpirit Connect for SAP Commerce Cloud
, CaaS Connect
, FirstSpirit ThirdPartyPreview
und optional die Ordner BasicWorkflows
CXT ContentCreator Extension
und FirstSpirit TranslationStudio
hinzugefügt. Alle diese Ordner müssen jeweils Alle Rechte
erhalten.
Die Module FirstSpirit Connect, CaaS Connect und CXT ContentCreator Extension erfordern eine Konfiguration. Die dafür notwendigen Schritte sind in der FirstSpirit Connect (Headless) for Commerce Cloud-Dokumentation und in der CaaS Connect-Dokumentation beschrieben. |
Nach jeder Installation oder Aktualisierung eines Moduls ist ein Neustart des FirstSpirit-Servers notwendig. |