1. Einleitung

Die Erwartungen von Kundinnen und Kunden an moderne E-Commerce-Shopsysteme werden immer vielfältiger: Neben der reinen Darstellung von Produktkatalogen müssen sie einzigartige und personalisierte Shopping-Erlebnisse vermitteln. Kundinnen und Kunden wollen dabei über alle von ihnen genutzten Kanäle und Endgeräte angesprochen werden. Die Anzahl eingesetzter Touchpoints ist daher beliebig groß.

FirstSpirit Connect for Commerce ermöglicht die Verknüpfung der Digital Experience Platform FirstSpirit mit einem beliebigen E-Commerce-Shopsystem. Sie schafft dadurch ein leistungsstarkes Gesamtsystem, das die funktionalen Vorteile dieser Systeme kombiniert und die Bereitstellung moderner und personalisierter Inhalte ermöglicht.

Das vorliegende Dokument richtet sich an Serveradmins und beschreibt daher lediglich die Installation und Konfiguration des Moduls sowie den Import des Referenzprojekts auf dem FirstSpirit-Server. Alle im Projekt durchzuführenden Schritte sowie die mit Connect for Commerce zur Verfügung gestellten Funktionalitäten sind in der FirstSpirit Connect for Commerce-Dokumentation beschrieben.

Wird im restlichen Dokument die Formulierung "Connect for Commerce" verwendet, ist damit innerhalb dieser Dokumentation grundsätzlich FirstSpirit Connect for Commerce gemeint.

1.1. Funktionsumfang

FirstSpirit Connect for Commerce stellt die folgenden Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Zugriff auf Produkt- und Kategorieinformationen

  • Erzeugung neuer redaktioneller Inhalte

  • gleichzeitige Darstellung von Shopelementen und redaktionellen Inhalten in der FirstSpirit-Vorschau

  • Ausspielung von Inhalten an beliebige Touchpoints

Die dafür notwendigen Funktionalitäten stellt das Modul nach der Installation und Konfiguration innerhalb des WYSIWYG-Clients bereit.

Die Pflege der Inhalte findet über die gewohnten FirstSpirit-Mittel statt. Mit FirstSpirit vertraute Personen benötigen daher keine darüber hinausgehenden Kenntnisse - insbesondere keine über das E-Commerce-Shopsystem. Die Inhalte werden der Storefront mithilfe des CaaS verfügbar gemacht und in Kombination mit den Inhalten des angebundenen Shops von der Storefront ausgeliefert.

Innerhalb des neu geschaffenen Gesamtsystems ergibt sich somit keinerlei Unterschied für die Auslieferung redaktioneller Inhalte. Sie erfolgt weiterhin durch die Storefront. Auch eine Wartung FirstSpirits hat keinerlei Auswirkung auf das Frontend.

dataflow
Abbildung 1. Datenfluss

1.2. Architektur

Die Architektur eines Shops setzt sich standardmäßig aus dem Backend und einer Storefront zusammen. Während das Backend in diesem System sämtliche Shopfunktionalitäten bereitstellt und alle Shopinhalte persistiert, dient die Storefront der Auslieferung dieser Inhalte.

Mit der FirstSpirit Connect for Commerce-Lösung integrieren sich FirstSpirit und der CaaS in diese Architektur und erweitern die Funktionalitäten des Shops. Connect for Commerce schafft dadurch ein Gesamtsystem, das die funktionalen Stärken der einzelnen Systeme kombiniert. Innerhalb dieses Gesamtsystems repräsentieren FirstSpirit und der Shop das Backend, während der CaaS und die Bridge die Middleware und die Storefront das Frontend bilden.

Die folgende Grafik zeigt die Highlevel-Architektur dieses Gesamtsystems:

ng architecture simple
Abbildung 2. Highlevel-Architektur

Innerhalb des neu geschaffenen Gesamtsystems übernimmt die Storefront weiterhin die Auslieferung der Inhalte, die sie standardmäßig aus dem Backend des Shops bezieht. Zusätzlich fragt sie jedoch die Inhalte der jeweiligen CaaS-Instanz ab und verknüpft sie mit denen des Shops.

Im Gegensatz zur Auslieferung der Inhalte verlagert sich deren Erstellung und Pflege nach FirstSpirit. FirstSpirit stellt dafür mit dem ContentCreator einen intuitiv zu bedienenden WYSIWYG-Client zur Verfügung. In diesen ist der sogenannte Omnichannel Manager (OCM) eingebunden, der die Darstellung externer Inhalte im ContentCreator erlaubt (vgl. Abbildung Lowlevel-Architektur).

Durch die Einbettung der Storefront in den Omnichannel Manager wird eine kombinierte Vorschau der Inhalte bereitgestellt, die in diesem Fall aus dem Preview CaaS und dem Shop stammen. Die Redakteurinnen und Redakteure erhalten auf diesem Weg die Möglichkeit, bereits existierende Shopseiten im ContentCreator zu bearbeiten. Dafür stehen ihnen eine Vielzahl unterschiedlicher Komponenten zur Verfügung.

Die Bereitstellung der Produkt- und Kategorieinformationen erfolgt über Reports im ContentCreator. Die Bridge ermittelt die notwendigen Informationen dafür aus dem Backend des angebundenen Shops und übergibt sie über eine REST-Schnittstelle an den FirstSpirit-Server.

Die Übertragung der erstellten bzw. veränderten Inhalte in den Online CaaS erfolgt mit jeder Freigabe. Der CaaS persistiert die Inhalte im JSON-Format in Form von Inhaltsfragmenten und macht sie für die Storefront verfügbar, die sie zusammen mit den Shopinhalten integriert.

Das Gesamtsystem aus FirstSpirit, dem angebundenen Shop und dessen Storefront besitzt damit eine Architektur, in der das redaktionelle Backend FirstSpirits klar von der Storefront getrennt ist.

ng architecture
Abbildung 3. Lowlevel-Architektur

2. Installation und Konfiguration

Für die Verwendung der Funktionalitäten des FirstSpirit Connect for Commerce-Moduls ist FirstSpirit-seitig die Installation und Konfiguration unterschiedlicher Komponenten erforderlich. Die folgenden Unterkapitel erläutern die dafür notwendigen Schritte.

2.1. Installation der Module

Die Bereitstellung der Funktionen des FirstSpirit Connect for Commerce-Moduls benötigt zusätzlich die Module CaaS Connect und Omnichannel Manager, die ebenfalls auf dem FirstSpirit-Server zu installieren sind.

Beim Einsatz des mitgelieferten Referenzprojekts FirstSpirit Connect for Commerce Reference Project ist darüber hinaus die Installation der BasicWorkflows erforderlich. Der Einsatz des Interactive Videos setzt ergänzend die Module YouTube-DAP-Integration und Interactive Video voraus.

Die Auslieferung enthält nur das FirstSpirit Connect for Commerce-Modul. Alle anderen genannten Module sind über den Technical Support zu beziehen.

Öffnen Sie für die Installation der Module den ServerManager und wählen Sie den Bereich Server-Eigenschaften  Module.

modules
Abbildung 4. Server-Eigenschaften - Modulinstallation

Im Hauptpanel ist eine Liste aller auf dem FirstSpirit-Server installierten Module zu sehen. Wählen Sie nach dem Klicken auf Installieren nacheinander die folgenden Dateien aus und bestätigen Sie die Auswahl jeweils mit Öffnen:

  • connect-for-commerce-module-<VERSION>.fsm

  • caas-connect-<VERSION>.fsm

  • fs-tpp-api-<VERSION>.fsm

  • basicworkflows-fsm-<VERSION>.fsm (nur bei der Verwendung der BasicWorkflows erforderlich)

  • youtube-dap-integration-<VERSION>.fsm (nur bei der Verwendung des Interactive Videos erforderlich)

  • interactive-video-<VERSION>.fsm (nur bei der Verwendung des Interactive Videos erforderlich)

  • navigation-service-fsm-<VERSION>.fsm (nur erforderlich, wenn dieser verwendet werden soll)

Nach der erfolgreichen Installation wurden der Liste die folgenden Ordner hinzugefügt:

  • FirstSpirit Connect for Commerce

  • CaaS Connect

  • FirstSpirit ThirdPartyPreview

  • BasicWorkflows (nur bei der Verwendung der BasicWorkflows)

  • YouTube-DAP-Integration (nur bei der Verwendung des Interactive Videos)

  • Interactive Video (nur bei der Verwendung des Interactive Videos)

  • NavigationService (nur wenn dieser verwendet werden soll)

Alle diese Ordner müssen jeweils Alle Rechte erhalten.

Die Module FirstSpirit Connect for Commerce, CaaS Connect, NavigationService und YouTube-DAP-Integration erfordern eine Konfiguration. Die dafür notwendigen Schritte sind in der FirstSpirit Connect for Commerce-Dokumentation, in der Dokumentation des NavigationServices, in der CaaS Connect Dokumentation und in der Readme-Datei der YouTube-DAP-Integration beschrieben.

Nach der Installation aller benötigten Module ist ein einmaliger Neustart des FirstSpirit-Servers erforderlich. Ebenso ist ein Neustart nach jeder Aktualisierung oder einer Installation weiterer Module notwendig.

2.2. Projekt-Import

Ein Bestandteil der Auslieferung ist das Referenzprojekt FirstSpirit Connect for Commerce Reference Project, das auf dem FirstSpirit-Server zu installieren ist. Öffnen Sie dafür im ServerManager den Import-Dialog über den Menüpunkt Projekt  Importieren und wählen Sie über den Button Lokal die Datei fs-connect-reference-project-<VERSION>.tar.gz aus ihrem lokalen Dateisystem aus. Vergeben Sie anschließend einen Projektnamen sowie eine Beschreibung und bestätigen Sie den Import mit Ja. Nach der erfolgreichen Installation wurde das Projekt der Liste im Hauptpanel hinzugefügt.

importedproject
Abbildung 5. Importiertes Projekt im ServerManager

Neben den Standardgruppen Everyone und Administrators existieren im Referenzprojekt drei weitere externe Gruppen: Editors, ChiefEditors und ProjectAdmins. Diese Gruppen besitzen verschiedene Rechte, die auf Basis ihrer Aufgaben gewählt und für die verschiedenen Verwaltungen definiert wurden. Personen außerhalb dieser Gruppen sind standardmäßig nicht berechtigt das Referenzprojekt zu verwenden.

Die Verwendung der externen Gruppen setzt eine LDAP-Anbindung voraus. Andernfalls sind sie nicht nutzbar und die für sie gesetzten Rechte greifen nicht.

2.3. Hinzufügen der Web-Komponenten

Connect for Commerce erfordert verschiedene Web-Komponenten, die dem FirstSpirit-Server hinzuzufügen sind. Öffnen Sie hierfür den Bereich Server-Eigenschaften  Web-Applikationen im ServerManager.

Innerhalb des Hauptpanels sind verschiedene Registerkarten zu sehen, die jeweils eine Liste der bereits vorhandenen Web-Komponenten enthalten. Selektieren Sie die Registerkarte ContentCreator und fügen Sie ihr die folgenden Web-Komponenten hinzu:

  • BasicWorkflows_ContentCreator_Library (nur bei der Verwendung der BasicWorkflows erforderlich)

  • FirstSpirit Connect for Commerce - Web Application Component

  • FirstSpirit ThirdPartyPreview WebApp

  • YouTube-DAP-Integration (nur bei der Verwendung des Interactive Videos)

  • Interactive Video (nur bei der Verwendung des Interactive Videos)

Wählen Sie die Web-Komponenten dafür mithilfe des Buttons Hinzufügen nacheinander aus und bestätigen Sie die Auswahl jeweils mit OK.

sp webcomponents
Abbildung 6. Web-Komponenten in den Server-Eigenschaften

Selektieren Sie in der Registerkarte abschließend einen aktiven Webserver über die gleichnamige Auswahlbox und starten Sie die Installation über den Button Installieren. Nach der erfolgreichen Installation öffnet sich ein Dialog, in welchem die Aktivierung des Webservers zu bestätigen ist.

Detaillierte Informationen zur Konfiguration von Web-Komponenten finden Sie in der FirstSpirit Dokumentation für Administratoren.

3. Rechtliche Hinweise

FirstSpirit Connect for Commerce ist ein Produkt der Crownpeak Technology GmbH, Dortmund, Germany.
Für die Verwendung des Moduls gilt nur die mit der Crownpeak Technology GmbH vereinbarte Lizenz.

4. Hilfe

Der Technical Support der Crownpeak Technology GmbH bietet qualifizierte technische Unterstützung zu allen Themen, die FirstSpirit™ als Produkt betreffen. Weitere Hilfe zu vielen relevanten Themen erhalten und finden Sie in auch in unserer Community.